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Katholikenrat im Bistum Fulda

April 2017  

Sehr geehrte Sprecherinnen und Sprecher der Pfarrgemeinderäte, liebe Katholikenratsmitglieder,


POSTFAKTISCH – Das Wort des Jahres 2016. Beschrieben wird damit die Praxis, Gefühlen und Spekulationen mehr zu glauben als Tatsachen. Ist das ein neuer Trend? Eine Tendenz, die sich in der politischen Debatte aktuell verstärkt? Und was bedeutet dies für unsere politische Kultur? Was bedeutet dies für das Wahljahr 2017 und was bedeutet dies für unser gesellschaftliches Miteinander? Ganz neu, scheint mir, ist das alles nicht. Schon Friedrich Nietzsche war der Auffassung: „Es gibt keine Fakten! Nur Interpretation.“ Diesen Ansatz griffen relativistische Denker auf, um zu argumentieren, dass jede Version eines Ereignisses eine eigene Realität habe, dass Unwahrheiten „eine alternative Sichtweise“ darstellten, weil ohnehin alles relativ sei. Wenn also das Gefühl mehr zählt als empirische Befunde, wenn das zu noch mehr POPULISMUS in politischen Auseinandersetzungen führt, kann man sich aus guten Gründen darüber aufregen. Aber man muss dies vor allem ernst nehmen und man darf dabei nicht stehen bleiben.  


Viele Menschen verlassen sich vielleicht auch gerade angesichts einer immer komplexer werdenden Welt stärker auf ihr Gefühl. Die Weltzuversicht vieler Menschen ist zerborsten. Der Glaube daran, dass Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sich, und sei es langsam, weiterentwickeln, hat tiefe Risse. Immer mehr Menschen meinen, sie seien durch eine Welt der Globalisierung und Digitalisierung austauschbar gemacht worden. Sie seien abgehängt und zu Verlierern geworden. Das Vordringen von Gewalt wird auch in anderer Hinsicht deutlich. Ich meine die verbale, kommunikative Gewalt. Ich meine das Eindringen von Häme und Hass in unsere politische Kultur. Sie wurden verbreitet durch Kommunikationsmittel, die uns doch angeblich immer mehr miteinander verbinden sollen. Sie tun das, gewiss, und niemand kommt mehr ohne sie aus. Sie schaffen aber auch eine neue Art von Öffentlichkeit, in der Verrohung herrscht und staatlicher Kontrollverlust. Wir brauchen daher dringend Regeln und Kontrolle für die soziale Kommunikation in den Plattformen und Foren des Internet. Die Verunsicherung vieler Menschen angesichts zunehmender Gewalt um sie herum ist groß und hat erneut zugenommen. Wir als Christen sollten dafür eintreten, dass wir unsere Werte, die wir für richtig und wichtig halten, stärker in der Öffentlichkeit vertreten. Das könnte eine persönliche Aufgabe sein, selbstbewusster in der Öffentlichkeit aufzutreten. Für mich ist es aber auch eine Frage an die Politiker. Es gilt unsere Werte gemeinsam mit unseren europäischen Partnern, gemeinsam mit den Vereinigten Staaten von Amerika, gemeinsam mit Verbündeten auf der ganzen Welt in die Welt zu tragen. Ich glaube, dass wir heute bei der voranschreitenden Globalisierung darauf setzen sollten, gemeinsam zu handeln.  


In diesem Sinn wünsche ich Ihnen eine gute Zeit!


Ihr

Steffen Flicker


Inhalt der Mitteilungen

  • Der Katholikenrat
  • ZdK Tagung
  • Gespräch mit Bischof Algermissen
  • Strategische Ziele
  • Reformationsgedanken
  • Zukunftskonvent
  • Bundestagswahl
  • Termine
 
Die Mitteilungen liegen als pdf-Datei zum Download bereit. Bitte unten anklicken.  

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